FC Lennestadt 1:1 Hasper SV
Daniel Scheidemantel am 02.12.2008 um 10:00 Uhr
Der Altenaer Schiedsrichter Oguzhan Gülacan wird wohl von beiden Vereinen nicht
zur Weihnachtsfeier eingeladen werden. Zog er sich bei den Gästen Mitte der
ersten Halbzeit als Reaktion auf seine Aufforderung "Seien sie ruhig, verdammt
nochmal" den Zorn zu, lagen nach der Pause die Lennestädter vor allem mit einigen
heiklen Abseitsentscheidungen im Argen. So passte es, dass mit dem FCL-Defensivakteur
Gregor Schulte und den Hasper Hastemir-Brüdern gleich drei Spieler den roten Karton sahen. "Manche Entscheidungen sind manchmal schon sehr schwierig nachzuvollziehen", wählte FC-Trainer Friedhelm "Spiry" Vormweg noch vorsichtige Töne.
Das war auch gut so, denn im gestrigen Abstiegsduell war der
Unparteiische nicht der einzige Sportler, der nicht seinen besten Tag hatte.
Viele Fehlpässe hier wie dort und nervöse Nicklichkeiten verhinderten einen attraktiven
Schlagabtausch. Der Hasper SV hatte dabei eindeutig den besseren Start, weil die Dias-Elf
einen Tick aggressiver und offensiv gedankenschneller agierte. Insofern war die frühe Führung
durch Ferhat Yalcin nicht unverdient (8.). Danilo Labarile hatte Ferhat Yalcin gut in Szene gesetzt.
Dem FCL gelang danach nicht allzu viel. Dennoch kam der Aufsteiger durch die zahlreichen
Defensivschnitzer der Gäste zu großen Ausgleichschancen. So stand Tobias Thöne auf einmal
mutterseelenallein vor dem Mehmedagic-Tor, konnte aber nur Zentimeter an diesem rechts
vorbei schlenzen (24.). Auf der anderen Seite hatte Torwart "Pepe" Scalabrino bei zwei
Lattenschüssen das Glück auf seiner Seite.
Vormweg forderte zur Halbzeit mehr Biss und seine Mannschaft tat ihm zunächst
den Gefallen. In der besten FCL-Phase riss Julian Heidschötter mit einem schnellen
Angriff ein Loch in die rechte Abwehrseite des HSV und konnte zum umjubelten
Ausgleich einlupfen. Eine Viertelstunde später ärgerten sich die Gäste über einen
nicht gegebenen Strafstoß. Moritz Thöne vergab ihm Gegenzug frei vor Mehmedagic,
der wiederum prächtig mit dem Hosenboden parieren konnte. Als Gregor Schultes
Einsteigen an der Mittellinie mit einem fragwürdigen Rot beantwortet wurde, endete
die FCL-Drangphase (71.).
So blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden, welches bei keinem der Lager
Freude auslöste. "Haspe war heute stärker als Stockum zuletzt. Wir haben unsere
Zweikämpfe nicht erfolgreich bestritten. Für unser Tagesziel war das heute zu wenig",
konstatierte ein enttäuschter Trainer Friedhelm Vormweg.
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